60 Jahre Haus Sonneck

Wissen Sie, welches das älteste Gebäude auf dem Hebronberg ist? Kennen Sie das Haus, in dem die unterschiedlichsten Bewohner gelebt haben, das Haus, von dem unzählige Menschen sagen: „Hier hat sich mein Leben grundlegend geändert“? Es ist Sonneck! Das Haus mit der ältesten Bausubstanz, die heute wieder ganz aktuell auf dem Prüfstand steht. Aber davon später mehr.

 

Als eines der ersten Häuser stand es schon 1908 am Fuße des Hebronberges, umgeben von Feldern und Wiesen, über einen kleinen Trampelpfad erreichbar.

 

 

Ab 1909 war auf der Hauswand zur Lahnseite hin zu lesen: „Brüderhaus Tabor“. Neben dem neu gegründeten Mutterhaus fanden die Brüder hier ein Zuhause. In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts hieß es Ramoth und beheimatete das Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnen-Seminar und später die Haushaltungsschule. Als die Marburger Augenklinik im zweiten Weltkrieg ausgebombt worden war, fand sie Zuflucht in diesem Haus. Mit dem Auszug der Augenklinik begann die eigentliche Geschichte von Haus Sonneck. Bis in die 60er Jahre wurde erzählt, dass Sonneck eigentlich wieder eine Klinik werden sollte.
Seit 1952 wurde das neu renovierte Haus für Gästearbeit, die bis dahin im Mutterhaus geschah, zur Verfügung gestellt. In den ersten Jahren kamen überwiegend Frauen nach Sonneck. Da sich die Arbeit immer weiter entwickelte, gab es schon bald den Dienstplatz „Frauen-Reisedienst“.
Durch die großen Pfingsttreffen und die Sommerfreizeiten für Mädchen entstand der Arbeitszweig „Jugend-Reisedienst“. 1978, als die Jugendarbeit in Sonneck auf ihrem Höhepunkt stand, begann mein Weg in Sonneck. Es war die Zeit der großen Kinder- und Jugendfreizeiten und unvergesslichen Pfingst-Jugendtreffen. Zeitweilig waren wir zu dritt in diesem Bereich tätig.


Heute bin ich fast zwanzig Jahre in der Aufgabe als Leiterin von Haus Sonneck.
Entscheidende Entwicklungen durfte ich mitgestalten. Haus Sonneck ist inzwischen zu einer modernen Tagungsstätte geworden. Sie wird belegt zu einem Drittel durch Gäste eigener Veranstaltungen, einem weiteren Drittel durch Gäste christlicher Gruppen, einer steigenden Anzahl von Einzelgästen und unterschiedlicher Seminargruppen.


Immer wieder stehen wir vor neuen Herausforderungen. Im Jahr 1999 drohte aus wirtschaftlichen Gründen die Schließung des Hauses. Ein Spenderkreis ermöglichte den Fortbestand von Sonneck.


„Ich habe in Sonneck so viel Hilfe für mein Leben erfahren, jetzt muss ich Sonneck helfen“, sagen bis heute viele Freunde und Förderer unserer Arbeit.
Im Jahr 2012 sind wir erneut herausgefordert. In diesem Jahr müssen wir die Auflagen einer Gefahrenverhütungsschau der Marburger Feuerwehr umsetzen.


„Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ steht an der Wand im Jugendheimsaal geschrieben. Wir vertrauen erneut darauf, dass Gottes Segensgeschichte mit Sonneck durch Ihre Hilfe weitergehen wird.


Diakonisse Marianne Schmidt